Luther-Studienhefte
Die evangelische Kirche bereitet sich auf das 500-jährige Reformationsjubiläum im Jahr 2017 vor. Wer sich den Ursprungsimpuls der reformatorischen Bewegung in Europa erschließen und eine eigene Haltung zu ihm gewinnen will, ist gut beraten, sich mit den Quellen der Reformation eigenständig zu befassen.
Aus der Arbeit der Evangelischen Stadtakademie ist eine Studienreihe über Luther und andere Reformatoren in Deutschland und Europa entstanden. Kompetente und profilierte Lutherforscherinnen und -forscher interpretieren die zentralen theologischen, anthropologischen und politischen Problem- und Themenfelder der Reformation neu und geben Einblicke in deren Wirkungsgeschichte.
Die Reihe will das Interesse an Luther und der Reformation wecken und motivieren, Martin Luther und seine Mitstreiter zu lesen, um sie in ihrer sprachlichen und theologischen Eigenart sowie ihrer Lebendigkeit kennen zu lernen.
Herausgegeben von: Prof. Dr. Dieter Beese, Prof. Dr. Günter Brakelmann und Arno Lohmann, Leiter der Ev. Stadtakademie Bochum.
Die Reihe erscheint im Luther-Verlag Bielefeld.
Gefördert durch die Evangelische Kirche in Deutschland, EKD.
Ulrich Kellermann
Gerhard Tersteegen - als Sachwalter der Reformation
Studienreihe Luther 21
208 Seiten Paperback
Format 22,2 x 15,2 cm
ISBN 978-3-7858-0779-8
12,95 €
Die Studie setzt ein mit einer kurzen Biographie des reformierten pietistischen Mystikers. Sie weist auffallende Ähnlichkeiten in der geistlichen Entwicklung Gerhard Tersteegens und des jungen Martin Luther auf, die in beider tief gründender Religiosität und Verwurzelung in der mittelalterlichen Mystik beruhen. Auffallend bleibt Tersteegens Nähe zum Luthertum in den Zitaten Luthers und seiner Lieder sowie seine Nähe zu mystisch und pietistisch orientierten Lutheranern, wenngleich seine Theologie bewusst auf der Grundlage des Heidelberger Katechismus als Urkunde der Reformation steht.
Sein Werk „Auserlesene Lebensbeschreibungen heiliger Seelen“ macht ihn zu Unrecht katholisierender Tendenzen und des Verrats an der Reformation verdächtig. Das Kapitel über Tersteegens Leben mit und aus der Bibel zeigt, wie stark dieser in der Auffassung der Schrift auf dem Boden der Reformation steht, wenngleich er die Bibel vor allem als ein den Leser stets aktuell ansprechendes Medium des Heiligen Geistes versteht. Die Bedeutung der Gewissensfreiheit in Gebundenheit an die Heilige Schrift im Geist der Reformation wird am Beispiel seiner Abstinenz vom Abendmahl (ohne vorherige Beichte) gezeigt. Seine Rechtfertigungslehre erstellt Tersteegen unter Vermeidung der Berufung auf die Reformation neu aus seinem Umgang mit der Bibel und aus der Dynamik seiner eigenen mystischen Glaubenserfahrung heraus, wobei für ihn die Rechtfertigung und die Heiligung als deren Effektivität untrennbar zusammenhängen.
Es bleibt erstaunlich, wie der Laientheologe Tersteegen die inneren Bewegungen des reformatorischen Rechtfertigungsglaubens ohne nennenswertes Studium der Reformatoren neu erfasst und nachgezeichnet hat. Am Schluss steht die offene Frage: War Tersteegen Sachwalter der Reformation oder hat er die Reformation zum Sachwalter seiner Theologie gemacht?
Hellmut Zschoch
Luther zu Wesen, Leben und Ordnung der Kirche
Studienreihe Luther 19
208 Seiten Paperback
Format 22,2 x 15,2 cm
ISBN 978-3-7858-0719-4
12,95 €
Beim Thema Kirche gehören Nachdenken und Gestalten zusammen. Eine Theologie der Kirche ohne Perspektiven für das religiöse Leben und die äußere Gestalt der Christenheit wäre ein bloßes Gedankenspiel. Und ein kirchliches Handeln, das sich nicht theologisch auf Wesen und Auftrag der Kirche besinnt, könnte den Kern der Sache verfehlen. Diesen Zusammenhang erschließt der vorliegende Band an Texten von Martin Luther.
Auf eine Einleitung, die das Thema „Kirche“ in Luthers Biographie und in der Reformationsgeschichte verortet, folgen ausgewählte Texte aus den ca. dreißig Jahren von Luthers öffentlichem Wirken, das zugleich ein Wirken im Blick auf die Kirche war.
Abschließend bietet das Buch eine Anregung, Luthers Verständnis von Kirche und die gegenwärtigen Herausforderungen für die evangelische und die ökumenische Christenheit miteinander ins Gespräch zu bringen.
Hellmut Zschoch, geboren1957 in Idar-Oberstein, ist Professor für Kirchengeschichte an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal.
Nach Studium und Promotion in München wirkte Zschoch vier Jahre als Gemeindepfarrer in Wald-Michelbach, bevor er 1990 als Oberassistent und Privatdozent an die Ludwig-Maximilians-Universität München zurückkehrte und sich dort habilitierte.
Zschoch ist ein renommierter Kenner und Interpret christlicher Dichtung und Literatur der Neuzeit. Das Christentum des hohen und späten Mittelalters ist ein weiterer Schwerpunkt seiner Forschungen.
Johannes Wallmann
Martin Luthers Judenschriften
Studienreihe Luther 18
208 Seiten Paperback
Format 22,2 x 15,2 cm
ISBN 978-3-7858-0718-7
12,95 €
Dieser Band enthält über die Interpretation von Martin Luthers sog. Judenschriften hinaus erstmals deren Rezeption- und Wirkungsgeschichte vom 16. Jhdt. über die Frühe Neuzeit bis zum Dritten Reich.
Der Band zeigt, dass der Altprotestantismus vor dem Dreißigjährigen Krieg von Luthers antijüdischen Spätschriften geprägt war, dass sich aber der Neuprotestantismus seit Mitte des 17. Jhdts. bewusst davon abwandte.
Erst in der Bewegung des Antisemitismus am Ende des 19. Jhdts. wurde „Von den Juden und ihren Lügen“ wiederentdeckt. Der nationalistische Lutherkult des Kaiserreichs hat die Kritik an dieser Schrift verstummen lassen. Antisemiten und die völkische Bewegung, später die Nationalsozialisten haben sich für ihren Kampf gegen das Judentum auf Luther berufen. Das wird anhand einer Vielzahl bisher unbekannter Quellen nachgewiesen. Der Band verifiziert die von Wallmann zum Reformationsfest 2013 aufgestellte These: Die Evangelische Kirche verleugnet ihre Geschichte.
Traugott Jähnichen, Wolfgang Maaser
Die Ethik Martin Luthers
Studienreihe Luther 17
224 Seiten Paperback
Format 22,2 x 15,2 cm
ISBN 978-3-7858-0717-0
12,95 €
Obwohl Luthers Wirkung sowohl auf die individuelle Lebensführung als auch auf die gesellschaftlichen Ordnungen unbestritten ist, kommt ihm für die protestantische Ethik eine eher geringe Bedeutung zu. Seit der Reformationszeit warf man ihm immer wieder vor, dass seine Theologie letztlich die Ethik überflüssig mache. Luther habe das Gewicht so sehr auf den Glauben gelegt, dass alle Werke und Leistungen des Menschen ohne Bedeutung zu sein scheinen.
Demgegenüber zeigt dieser Band, dass sich die Grundstrukturen, die Umrisse und die Arbeitsweise seiner Ethik deutlich konturieren und exemplarisch auf heutige ethische Diskurse anwenden lassen.
Günter Brakelmann
Luther feiern
im Epochenjahr 1917
Studienreihe Luther 16
Paperback
Format 22,2 x 15,2 cm
12,95 €
1917 ist ein Epochenjahr für die deutsche, die europäische und für die Weltgeschichte. Die Frage ist: Wie gehen die Kirche und der Protestantismus in diesem Jahr mit dem Reformator um? Stilisiert man ihn nur als Vorkämpfer für den Sieg der deutschen Waffen oder lässt man sich seine theologische Botschaft neu sagen für das Verstehen und die Bewältigung der eigenen Zeit? Soll er nur das gute Gewissen für den Krieg gegen eine Welt von Feinden machen oder nimmt man seine theologischen und kirchlichen Impulse auf, um eine eigenverantwortliche Zukunft auf dem Boden seiner Botschaft zu gewinnen?
Der Durchgang durch das Jahr 1917 zeigt, wie zerrissen der Protestantismus politisch und geistig ist und wie verschieden die Rezeption Luthers in den verschiedenen Lagern ist. Die Auseinandersetzungen um die richtige Lutherdeutung bestimmt entscheidend die Kirchen- und Theologiegeschichte bis 1945.
Johannes Ehmann
Luther und die Türken
Studienreihe Luther 15
152 Seiten Paperback
Format 22,2 x 15,2 cm
ISBN 978-3-7858-715-6
12,95 €
Luther ist aktuell. Gerade sein Verhältnis zu den Türken und zum Islam seiner Zeit bedürfen jedoch der historischen Analyse, bevor die Aktualität seiner Theologie behauptet oder auch bestritten wird. Die Darstellung versucht, eine Glorifizierung oder Verteufelung Luthers zu vermeiden.
- Historisch geht es um die Frage: Was hat Luther vom Islam wissen können?
- Theologisch geht es darum: Welche Fragen sind im Gespräch zwischen Christen und Muslimen gestellt?
Johannes Ehmann, geb. 1958 in Pforzheim, Studium in Berlin, Jerusalem, Göttingen, Tübingen und Heidelberg. Dissertation zur badischen Union von 1821. Studenten-, dann Gemeindepfarrer in Mannheim. Geschäftsführer der ACK in Baden-Württemberg (Stuttgart). Seit 2007 hauptberuflicher apl. Prof. für Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät in Heidelberg. Vorsitzender des Vereins für Kirchengeschichte Baden. Vorsitzender des Arbeitskreises deutsche Landeskirchengeschichte (ADLK).
Günter Brakelmann
Das Lutherjahr 1883
Studienreihe Luther 14
216 Seiten, Paperback
Format 22,2 x 15,2 cm
ISBN 978-3-7858-0713-2
12,95 €
Das Lutherjubiläum 1883, das als großes protestantisches Fest gefeiert wurde, fiel in eine innenpolitisch bewegte Zeit. Der „Kulturkampf“ der siebziger Jahre, die von dem Gegensatz zwischen dem römischen Katholizismus und dem deutschen Ultramontanismus zum konfessionellen Protestantismus und dem preußisch-deutschen Staatswesen bestimmt waren, ging seinem Ende entgegen. Auf die katholische Polemik gegen Luther und die Reformation antworteten mit scharfer Polemik protestantische Profanhistoriker und evangelische Kirchenhistoriker. Und innerhalb des Protestantismus gab es theologische und kirchenpolitische Parteiungen, die Luther und seine Wirkungsgeschichte für Christentum, Staat und Gesellschaft sehr verschieden interpretierten. Es gab kein einheitliches Lutherbild, weder in der historisch-kritischen Forschung noch bei den öffentlichen Reden von Repräsentanten des kirchlichen Protestantismus.
Für viele stand „Luther der Deutsche“ im Vordergrund des Interesses mit seinen Folgewirkungen für die Entwicklung der deutschen Nation bis zum protestantischen Kaiserreich, für andere stand im Zentrum des Interesses „Luther der Theologe“. Es ergibt sich im Ganzen ein buntes Bild bei den Hunderten Veröffentlichungen über Luther und bei den Tausenden von öffentlichen Reden über ihn. Dieser Band bietet eine kommentierte repräsentative Auswahl daraus.
Norbert Ammermann
Luther und die Musik
Studienreihe Luther 13
ca. 88 Seiten, Paperback
Format 22,2 x 15,2
ISBN 978-3-7858-0714-9
12,95 €
Musik, Theater, Kunst gelten heutzutage oft als 5. Rad am Wagen der Gesellschaft. Und die Kirchenmusik hat immer noch gegen das Vorurteil anzukämpfen, sie sei ein „Mitbringsel“ zum Gottesdienst, der doch eigentlich nur durch das gepredigte Wort legitimiert sei, und habe lediglich für die Geselligkeit zu sorgen.
Ganz anders wertete Martin Luther die Musik auf. Dieser Band spürt der vielschichtigen Verzahnung von Wort und Gesang, Text und Lied, Verkündigung und Klang bei dem Reformator nach, der zusammen mit seinem Kantor Johann Walther Wort und Musik als vielschichtiges und letztlich gleichrangiges Offenbarungsgeschehen begriff.
Ein kurzer Überblick über alle von Luther verfassten Lieder und eine allgemein verständliche Interpretation ausgewählter Strophen.
Albrecht Beutel / Uta Wiggermann
Luther. Reformatorische Hauptschriften des Jahres 1520
Studienreihe Luther 12
160 Seiten, Paperback
Format 22,2 x 15,2 cm
ISBN 978-3-7858-0712-5
12,95 €
Kurz vor seiner Exkommunikation durch die römische Kirche hat Martin Luther mehrere re-formatorische Hauptschriften verfasst. Darin entwirft er eine Grundlegung der christlichen Ethik („Von den guten Werken“), ein umfassendes kirchlich-theologisches Reformprogramm („An den christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung“) sowie eine evangelische Sakramentenlehre („Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche“).
Diese zentralen Texte werden in dem vorliegenden Band eingehend dargestellt und behutsam interpretiert. Eine „Historische Einleitung“ macht mit der Vorgeschichte und Situation des protestantischen Schicksalsjahres 1520 vertraut.
Hans-Jürgen Benedict
Reformation und Denkfreiheit
Studienreihe Luther 11
ca. 192 Seiten, Paperback
Format 22,2 x 15,2 cm
ISBN 978-3-7858-0694-4
12,95 €
In der modernen säkularen Gesellschaft sind die Inhalte des Christentums schwer vermittelbar geworden, die Institution Kirche steht in der Kritik. Wie können Christen mit dieser abnehmenden Bedeutung ihres Glaubens nicht gekränkt umgehen? Können sie ein heiter-kritisches Verhältnis zu den Inhalten ihres Glaubens entwickeln? Eine Möglichkeit, Glaube und Ironie konstruktiv zu verbinden, findet sich zuerst Heinrich Heine, der gemeinhin nur als spöttischer Kritiker des Christentums gilt. Themen sind u.a. der Katholizismus als Sommerreligion, die Familienähnlichkeit im Gesicht der Pfaffen, Luther als kompletter Mensch, Schöpfungsgedichte.
Ergänzt wird Heine durch fünf Autoren: Eduard Mörike mit seinen heiteren Pastoralgedichten, Wilhelm Buschs Spott über die Frommen und seine liberale Christentumsauffassung, Bertolt Brechts Rückgriff auf das Lutherdeutsch der Bibel und seine Kritik an christlicher Vertröstung, Peter Rühmkorfs welthaltiges Lob des Lebens. Und als französische Zugabe: Gustave Flauberts ironische Kirchenkritik in Madame Bovary, Ein simples Herz und Bouvard und Pecuchet.
Literarisch interessierte Christen, die Freude an einem ironisch-kritischen Umgang mit der christlichen Tradition haben, kommen mit diesen Essays voll auf ihre Kosten. Sie lernen bekannte Autoren unter diesem Aspekt neu kennen.
Heike Plaß
Wer wettert am originellsten?
Studienreihe Luther 10
304 Seiten, Paperback
Format 22,2 x 15,2 cm
ISBN 978-3-7858-0692-0
12,95 €
»Ausgelaufene Apostaten«, »unverschämter Eselskopf«, »grober Hempel« – solche Artigkeiten prägen zahlreiche Texte von Flugschriften und -blättern der Reformationszeit. Mit ihnen haben zunächst die protestantische, nachfolgend nicht minder virtuos die katholische Seite munter gegeneinander gewettert und gestritten, in karikaturistisch-satirischen Bildern polemisiert. Die Kunst trat plötzlich aus ihrer klerikalen Schutzzone heraustrat und wurde weltlicher.
Luther war in ein funktionierendes System eingebrochen, hatte das jahrhundertealte Heilswesen Kirche durcheinander gebracht. Daher mussten Mentalitäts-, Sozial- und Wirtschaftsgeschichte in Teilen neu geschrieben werden. Dazu kamen politische Krisen, eine Endzeitstimmung, Naturwunder, revolutionäre Neuerungen, die Erde – jetzt eine Kugel – all dies fand eine zeitgemäße Umsetzung in Wort und Bild, oft auf eine Art und Weise, wie sie in unserer heutigen Gesellschaft kaum vorstellbar wäre. Oder doch?
Thorsten Jacobi
Zwanglos leben – Luthers Einspruch gegen die Gebotsreligion
Studienreihe Luther 9
108 Seiten, Paperback
Format 22,2 x 15,2 cm
ISBN 978-3-7858-0693-7
12,95 €
In der Öffentlichkeit ist viel über die dunklen Seiten des Reformators debattiert worden. Dieses Buch zeigt an der „Freiheit eines Christenmenschen“ auf, was Kirche und Gesellschaft dem Theologen Luther bis heute verdanken.
Luthers Einspruch gegen eine gebotsreligiöse Ausrichtung des Glaubens lässt die lebenspraktischen Dimensionen erkennen, die der Freiheitsgedanke aufweist.
Anhand einschlägiger Texte wird seiner Entstehung nachgegangen und ein Teil seiner Wirkungsgeschichte aufgezeigt. Aktuelle Beispiele aus der Medizinethik, der Gegenwartsphilosophie, der Soziologie und dem interreligiösen Dialog machen deutlich, dass die Rede von der christlichen Freiheit weit über den Bereich christlicher Verkündigung hinaus von Bedeutung ist.
Günter Brakelmann
Müntzer und Luther
Studienreihe Luther 8
264 Seiten, Paperback
Format 22,2 x 15,2 cm
ISBN 978-3-7858-0691-3
12,95 €
Wenn es in der Forschung und im Geschichtsbewusstsein deutscher Generationen seit dem Bauernkrieg bis heute hart ausgefochtene Kontroversen gibt, dann bei dem Thema „Müntzer und Luther“. In der Regel ergriff man je nach eigener politischer Auffassung Partei für den einen oder den anderen.
Hier wird der Versuch gemacht, quellenorientiert das in der Tat nicht einfache Verhältnis der beiden reformatorischen Mitstreiter und dann der beiden entschiedenen Gegner im Kontext des Bauernkrieges zu rekonstruieren. Wie man ihr Verhältnis zueinander auch werten mag, es bleibt eine Tragik mit weitreichenden Folgen für die deutsche Kirchen- und Nationalgeschichte.
Konrad Raiser
500 Jahre Reformation weltweit
Studienreihe Luther 7
ca. 232 Seiten, Paperback
Format 22,2 x 15,2 cm
ISBN 978-3-7858-0690-6
12,95 €
Nach wichtigen reformatorischen Ansätzen in der mittelalterlichen Kirche vor Luther wurden neben Wittenberg auch Zürich und Genf zu eigenständigen Zentren der Reformation. In unserer Zeit ist der „Protestantismus“ als weltweit verbreitete Konfession gegenwärtig. Sein Profil ist stark von den angelsächsischen reformatorischen Freikirchen geprägt, die Hauptträger der protestantischen Weltmission waren.
Die Reformation hat, in Verbindung mit der Aufklärung, als „Religion der Freiheit“ das Selbstverständnis und die Praxis der bürgerlichen Gesellschaft mitbestimmt. Neben ökumenischen Themen heute fordert die pfingstlich-charismatische Bewegung zur kritischen Auseinandersetzung heraus.
Der Überblick schließt mit Überlegungen zur Frage, ob und wie sich der Protestantismus in der einen Welt erneut als Kraft kultureller Veränderung erweisen könnte.
Christian Link
Calvin – Reformator Westeuropas
Studienreihe Luther 6
168 Seiten, Broschur
ISBN 978-3-7858-0654-8
12,95 €
Calvin (1509–1564), gut 25 Jahre jünger als Luther, gehört zur zweiten Generation der Reformatoren. Dass der Gerechte aus Glauben lebt, ist das Thema Luthers, die Rechtfertigung. Wie man aber diesen Glauben angesichts wachsender Konflikte dem Katholizismus und nicht abreißender Auseinandersetzungen auch in den eigenen Reihen gegenüber lebt: das ist das Calvin neu gestellte Thema: die Heiligung als Zentrum seiner Theologie.
Christian Link ist 1938 in Braunschweig geboren. Nach einer Grundausbildung in Mathmatik und Physik und einem Studium in Theologie und Philosophie erhielt er 1976 seinen ersten Lehrauftrag an der Universität Heidelberg. Ab 1979 war er Professor für Dogmatik und Philosophiegeschichte in Bern/Schweiz. 1993 wechselte Link an die Ruhr-Universität Bochum.
Er ist außerdem seit 2001 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Karl Barth-Gesellschaft und Mitglied im Vorstand der Gesellschaft für Theologie. Er lebt heute in Bochum.
Dietrich Zilleßen
Luther – Tischgesellschaft. Bei Brot und Wein
Studienreihe Luther 5
160 Seiten, Brochur
ISBN 978-3-7858-0653-1
12,95 €
Tischgesellschaft hat heute einen hohen Stellenwert. Nicht zuletzt gilt sie als Musterbeispiel gemeinschaftlichen Lebens.
Alle an einen Tisch? Das Thema Abendmahl wird an durchaus ambivalente eigene Erfahrungen mit Tischgemeinschaft angeschlossen.
Was hängt alles mit dem Thema Abendmahl zusammen? Das kulturelle Gedächtnis ist voll mit Bildern, mit religiösen und profanen Erinnerungen, komplex und bunt. Der Rückblick zu den Anfängen protestantischer Glaubensgeschichte bringt Leser und Leserinnen zur Auseinandersetzung mit sich selbst, mit dem eigenen Glauben und den eigenen Zweifeln. Im Abendmahlsstreit, bei dem es zu Luthers Zeit (nicht nur) theologisch um alles oder nichts ging, zeigen sich Fragen, die wir nicht vergessen dürfen.
Dietrich Zilleßen ist emeritierter Professor für Religionspädagogik mit dem Schwerpunkt Systematische Theologie am Institut für Evangelische Theologie der Philosophischen Fakultät der Universität Köln. Er war lange Jahre Mitherausgeber der Zeitschrift für Pädagogik und Theologie (ZPT), jetzt korrespondierender Herausgeber.
Bernd Beuscher
Luther – Reformation, Kommunikation, Medien
Studienreihe Luther 4
104 Seiten, Paperback
Format 15,2 x 22,2 cm
ISBN 978-3-7858-0652-4
12,95 €
Wir leben in religiös aufgewühlten Zeiten. Wer keine Ahnung von Religion hat, glaubt am Ende alles. Im Blick auf Religionskompetenz sollte darum der gleiche stolze Mindestanspruch gelten wie im Blick auf unsere Medienkonsumkompetenz: „Ich bin doch nicht blöd!“
Hinsichtlich der multikulturellen und multimedialen Bedingungen der Gegenwart ist Martin Luther längst nicht mehr nur für die Christenheit „ein äußerst wichtiger Patient“ (Sören Kierkegaard). An ihm wird exemplarisch und plastisch konkret, was es bedeutet, theologisch aufgeklärt zu sein. So zeigt der vorliegende Band, wie der Reformator die Medien seiner Zeit zu nutzen wusste und wie er mit Sprache umging – immer im Brückenschlag zur aktuellen Zeit. #Luther! Nie war er so wertvoll wie heute.
Folker Siegert
Luther und das Recht
Studienreihe Luther 3
208 Seiten, Paperback
Format 15,2 x 22,2 cm
ISBN 978-3-7858-0651-7
12,95 €
Folker Siegert ist emeritierter Professor für Judaistik und Neues Testament. Er leitete das Institutum Judaicum Delitzschianum an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Frieder Lötzsch führt er im Studienheft „Luther und das Recht, Luther und das Gesetz, Luther und das Judentum“ in das komplexe und konfliktträchtige Themenfeld von Luthers Rechts- und Gesetzesverständnis ein. Außer der „Unterrichtung, wie Christen sich in Mose sollen schicken“ (1525; 1529) präsentiert dieser Band eine kommentierte Auswahl weiterer einschlägiger Äußerungen Luthers zum Thema. Frieder Lötzsch zieht die Linie aus in die problematische Wirkungsgeschichte Luthers im Luthertum, stellt positive skandinavische Ansätze vor und zieht daraus Folgerungen für das christlich-jüdische Gespräch heute.
Günter Brakelmann
Luther – Ethik des Politischen
Studienreihe Luther 2
112 Seiten, Paperback
Format 15,2 x 22,2 cm
ISBN 978-3-7858-0650-0
12,95 €
Der Autor führt in Schriften Luthers ein, die es bis heute Wert sind, als Beitrag zur Orientierung in Fragen der politischen Ethik gelesen zu werden. »Eine treue Vermahnung Martini Luther zu allen Christen, sich zu hüten vor Aufruhr und Empörung« und »Von weltlicher Obrigkeit. Wie weit man ihr Gehorsam schuldig sei« stehen für das Konzept der »Zwei-Reiche-Lehre«, die Politik und Religion unterscheidet und aufeinander bezieht, um zu konkreten Problemlösungen anzuleiten. Die Auslegung des Psalms 101 zeigt, wie der Reformator die Schrift als theologischer Ethiker des Politischen auslegt.
Günter Brakelmann
Luther – Daten und Fakten
Studienreihe Luther 1
168 Seiten, Paperback
Format 15,2 x 22,2 cm
ISBN 978-3-7858-0649-4
12,95 €
Mit dem ersten und grundlegenden Band „Luther – Daten und Fakten“ eröffnet Günter Brakelmann die „Studienreihe Luther“. Dargestellt werden die politische, ökonomische und gesellschaftliche Umwelt Luthers sowie die Kirche im damaligen feudalen und frühbürgerlichen System. In die Krisen und Fortschritte der Zeit des ausgehenden Mittelalters wird die Biografie des Reformators eingebettet.
Chronologische Übersichten, Überlegungen zum Verstehen Luthers und weiterführende Literaturhinweise vervollständigen diesen Band als hilfreiches Angebot zum Einstieg in die Schriftenreihe und die eigenständige Lektüre ausgewählter Texte reformatorischer Theologie.