Evangelische Perspektiven
Arno Lohmann und Michael Colsman (Hg.)
Bewusstseinswandel zu einer integralen Weltsicht
Quantentheorie - Naturverhältnis und nachhaltige Erdpolitik
Mit Beiträgen von Michael Colsman, Michael Drieschner, Brigitte Görnitz, Thomas Görnitz, Arno Lohmann, Hartmut Schröter, Johannes Soth, Ernst Ulrich von Weizsäcker, Hans-Rudolf Zulliger
Heft 14, 214 Seiten, 32 Farbabbildungen, 17,00 EUR, Paperback
ISBN 978-3-7526-2791-6
Prof. Günter Brakelmann portraitiert in diesem Band 18 Heinrich Winkelmann (1892 bis 1944), den in seiner Jugend hochdekorierten Soldaten im Ersten Weltkrieg, den Kaufmännischen Angestellten im damaligen Bochumer Verein, den CVJM-Vorsitzenden, Presbyter in der Kirchengemeinde Bochum Wiemelhausen, Bezirk Melanchthon und Familienvater mit vier Kindern, als einen Deutschen und entschiedenen Christen.
Grundlage sind zwölf sog. „Soldatenbriefe“, sowie „Sonntagsbriefe“ an seine Kinder, die Heinrich Winkelmann in den Kriegsjahren 1940 bis 1944 an seine „Brüder im Glauben“ sowie seine Kinder als Trostbriefe geschrieben hat. Günter Brakelmann gibt in dieser außergewöhnlichen Studie exemplarisch Einblick in ein Christsein, für das die Erlösung durch das Leiden Jesu Christi das Zentrum des Glaubens bildete, bei gleichzeitiger uneingeschränkten politischen Parteinahme für den Führer Adolf Hitler. Es ist eine Frömmigkeit, die gerade im pietistischen Lager des kirchlichen Protestantismus viele Anhänger hatte. Ein Verständnis für das Leiden anderer folgte daraus nicht. Über uns heute bekannte Kriegsverbrechen der Wehrmacht oder der SS, ebenso wie über die Schoa mit den Verbrechen an den jüdischen Mitbürgern schweigt Heinrich Winkelmann. Wie ist das zu verstehen?
Es ist Günter Brakelmann zu verdanken, hier eine Frömmigkeit zeithistorisch, quellenorientiert darzustellen, ohne zu verurteilen aber auch ohne zu beschönigen, ohne nachträgliche Überheblichkeit oder die reflexartige Abwehrhaltung, die oft bei vielen anzutreffen ist, die unter einer allzu strengen Frömmigkeit gelitten haben.
Arno Lohmann (Hg.)
80 Jahre Beginn des Zweiten Weltkriegs
Dokumentation einer Vortragsreihe der Evangelischen Stadtakademie Bochum vom 31. August - 1. September 2019
Mit Beiträgen von Annette Kurschus, Bernd Faulenbach, Günter Brakelmann, Jürgen Larys, Dieter Beese, Norbert Friedrich, Traugott Jähnichen, Hans Misselwitz, Ludwig Kaiser, Arno Lohmann
Heft 15, 168 Seiten, 9,50 EUR, Paperback
ISBN 978-3-7519-0661-6
Chronologie und zeitgenössische pro- und antisemitische Literatur 1869 – 1914
60 Seiten, pdf-Datei zum Download
Dieser Band 11 der Evangelischen Perspektiven enthält 15 Vorträge, die Dr. Michael Rosenkranz in den Jahren von 1996 bis 2018 in der Evangelischen Stadtakademie und weiteren Orten in Bochum, zumeist im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit, gehalten hat. Entstanden ist ein Spektrum jüdischer Perspektiven, die kenntnisreich exegetisch-theologisch, historisch und sozialethisch fundiert, wertvolle Beiträge bilden für das jüdisch-christliche Gespräch wie für das Miteinander von Christen und Juden in der heutigen Gesellschaft. Dabei ist die Zusammenstellung der Themen wohl kaum sonst zu finden: Nach der Einführung in den jüdischen Gottesdienst und die jüdischen Festtage folgt eine Betrachtung der Auswanderergeneration nach 1989 mit den Schicksalen der Menschen in den heutigen jüdischen Gemeinden und deren Geschichte nach 1945, gefolgt von Vorträgen zur Bedeutung des Eifersuchtsordals (4. Mose 5,11-31), der Mikwe, dem Umgang mit Krankheit, Alter und Tod im Judentum, bis hin zur Frage, was das christliche Kreuzeszeichen mit dem jüdischen Pessach-Fest verbindet. In den letzten vier Aufsätzen (2017-2018) arbeitet Dr. Rosenkranz heraus, was eine aus jüdischer Sicht geschichtsbewusste, aufgeklärte und verantwortete Religiosität heute bedeutet und welches Handeln aus ihr folgt. In der Beauftragung des Ewigen am Berg Sinai an das ganze Volk Israel sieht er die Frage beantwortet: "Ihr sollt Mir sein ein Königreich von Priestern!“
Dr. Michael Rosenkranz ist Mediziner und seit 2012 Vorsitzender des Gemeinderates der Jüdischen Gemeinde Bochum-Herne-Hattingen. Im Auftrag der Gemeinde ist er seit 1996 als Vortragsredner und Schriftsteller zu jüdischen Themen tätig und nimmt seit 2002 als Delegierter für den interreligiösen Dialog aktiv an mehreren Arbeitskreisen zur Verständigung der Religionen teil. Er gehört zu den entscheidenden Dialogpartnern auf jüdischer Seite in Bochum.
Arno Lohmann, Peter Luthe, Stefan Pätzold (Hg.)
Bochumer Fenster zur Vergangenheit:
Die Reformation in Bochum und der Grafschaft Mark
Mit Beiträgen von: Stefan Pätzold, Michael Basse, Clemens Kreuzer, Ralf-Peter Fuchs, Dieter Scheler, Katharina Breidenbach
Heft 10, 128 Seiten, 9,00 EUR, Paperback,
ISBN 978-3-7448-7531-8
Zu diesem Buch | ||
„Die Illusion vom Krieg“ – eine Einführung Arno Lohmann und Rudolf Tschirbs | 7 | |
Historische Karte Das Schlachtfeld an der Somme 1916/1917 Die Alberich-Bewegung 1917 | 12 | |
I. „Vom deutschen Weg“ | ||
Bernd Faulenbach Die Ideen von 1914 – deutsche Ideologie im europäischen Kulturkrieg | 13 | |
Ludger Joseph Heid Davidstern und Eisernes Kreuz: Mit Gott für König und Vaterland – und Emanzipation Deutschland und seine jüdischen Soldaten | 25 | |
II. „Krisen des Christentums“ | ||
Traugott Jähnichen Der Erste Weltkrieg als Schrittmacher der Entkirchlichung Eine Zäsur auch der Theologie- und Frömmigkeitsgeschichte | 43 | |
Günter Brakelmann Protestantismus im Epochenjahr 1917 und im Revolutionsjahr 1918 | 57 | |
III. Das „Menschenschlachthaus“ | ||
Gerd Krumeich Die Schlacht an der Somme: Geschichte und Erinnerung | 71 | |
Rudolf Tschirbs Vom Nutzen und Nachteil historischer Filmdokumentationen: „The Battle of the Somme“ (1916) | 79 | |
IV. Proteste gegen die Väter-Welt | ||
Horst Friedrichsmeier Wie „Wandervögel“-Jugendliche den Ersten Weltkrieg erlebten | 96 | |
Hans-Jürgen Benedict Gegen eine Welt von Feinden? Warum mein Vater nicht über seine Teilnahme am Ersten Weltkrieg redete. Eine persönliche Spurensuche | 116 | |
V. Abbilder und Prägungen | ||
Harro Müller-Michaels Thomas Mann „Der Zauberberg“ – Bilanz der Vorkriegszeit | 131 | |
Hartmut Schröter Die Maler der Avantgarde und der Erste Weltkrieg Moderne Kunst und Geschichte | 146 | |
Zu den Autoren | 186 |
Als sich der Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum 100. Mal jährte, suchte die Ev. Stadtakademie Bochum einen eigenen Zugang zur Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts. Aus ihrem Kreis von Mitgliedern, von bewährten Referenten und Fachhistorikern stellte sie für das Herbsthalbjahr 2014 ein umfassendes Programm zusammen.
Vorträge, Diskussionsforen, Seminare und schließlich eine dreitägige Studienreise in die Picardie zu den Schlachtfeldern, Friedhöfen und Erinnerungsorten der Somme schufen eine um Anschauung bemühte innere Landkarte, die den Teilnehmenden ihre je eigene Orientierung ermöglichte.
Von Anfang an war dabei klar, dass der Anteil des deutschen Protestantismus bei der Zurichtung einer Kriegsgesellschaft zentral beleuchtet werden müsste, auch als Akt der Selbstaufklärung unserer kirchlichen Geschichte.
Gedanklicher Fluchtpunkt unserer Veranstaltungen war denn auch das Geschehen um die Schlacht an der Somme 1916, die vom 1. Juli an über mehrere Monate als wohl blutigste Schlacht des Ersten Weltkriegs bei den beteiligten britischen, französischen und deutschen Armeen weit über eine Million toter oder verwundeter Soldaten forderte, das Kriegsgelände in eine trostlose Wüstenei umpflügte und in einer zunehmenden und immer weniger steuerbaren Eigendynamik mehr und mehr den Übergang zum industrialisierten und globalisierten Massenkrieg kennzeichnete. ...
Arno Lohmann Rudolf Tschirbs