Evangelische Stadtakademie Bochum

 

Was dominiert in unserem dichotomischen Weltbild von Ost und West? Sind es sie Spuren der religiösen Zwietracht zwischen Orient und Okzident, ist es die Bestürzung über die zur Demokratie buchstäblich unbefähigten Staaten, sind es die Vorbehalte über Gesellschaften, die die Grenzen zwischen göttlichem und weltlichem Reich zu verwischen suchen, sind es die Schrecken über Territorien, die unerbittlichen und korrupten Despoten den Aufstieg zur Alleinherrschaft verhelfen, ist es die Verzweiflung über männliche Herrschaft über die zur Gleichberechtigung aufbrechenden Frauen-  oder sehen wir die kulturellen Bande, die emotionalen Verknüpfungen, die Sympathien für die Hinterlassenschaften einer gemeinsamen Geschichte des Mittelmeerraumes, die dominieren? Stets mischt sich in das europäische Ressentiment die Bereitschaft, den Bruder, die Schwester im ganz Fremden zu sehen. In unserer mobilen Gegenwart haben wir es nicht mehr mit den Geschichten territorial abgegrenzter Staaten zu tun, sondern mit Entgrenzungen, die das Ferne ganz nahe rücken und im Befremdlichen das Eigene erkennen lassen.

Eine wirklich internationale Filmkultur ist imstande, einen Prozess der Anerkennung in den Koordinaten einer bipolaren Welt zu befördern.

 

Vorführung mit Einladung zur Diskussion

Leitung: Martin Röttger und Dr. Rudolf Tschirbs, Bochum

 

Der Eintritt ist frei

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